Hier also mein kroatisch inspiriertes Menü in meinem derzeit ungeschlagenen Monsterpost mit 29 Fotos. Dazu ein paar Tipps, Gedanken und Anregungen.
Ajvar bekommt man in Kroatien ja an jeder Ecke und wird gerne zu gebratenen Fleisch gegessen Ich denke jede kroatische Familie hat ihr eigenes Ajvar-Rezept. Zuhause wollte ich dieses Paprikamus nun auch mal selber herstellen. Es ist sicher nichts zum abnehmen, denn da kommt eine gut Portion Olivenöl hinein. Wichtig ist es ein wirklich hochwertiges Olivenöl zu verwenden. Dieses selbstgemachte Ajvar duftet nach Paprika, Knoblauch und Olivenöl und verbreitet im Haus so einen südlichen Dunst. Mhhh! Man schmeckt die Paprika richtig raus, dabei ist es nicht unwesentlich rote Spitzpaprika zu bekommen, die sind nicht so überzüchtet, wie die normalen roten Paprika. Das Mus schmeckt lecker zu Fleisch, aber auch zu würzigen Käse mit Brot und einem kräftigen Rotwein ist es köstlich und eben auch auf gerösteten Brot – meine kroatische Variante der italienischen Bruschetta oder auch als Verfeinerung einer Paprika-Bolognese, oder zu Cevapcici.
Mit den Cevapcici verhält es sich so wie mit dem Ajvar – es gibt zahllose Varianten und Rezepte. Mein Rezept ist eine dieser Varianten, nämlich mit fein durchgedrehten Rind- und Lammfleisch. Zwiebeln kommen meisten nicht darin vor. Ei und Weissbrot ganz und gar nicht. Dafür normalerweise viel Knoblauch und Paprikapulver. Manche geben Mineralwasser und Backpulver dazu, weil sie durch das Natrium weich werden. Aha...habe ich wieder was dazugelernt, aber vergessen auszuprobieren. Aber auf jeden Fall soll die Hackfleischmasse einige Stunden ziehen, damit sich alle Zutaten gut zusammen entfalten können. Die typischen Beilagen sind auf jeden Fall: Brot, Zwiebeln und Ajvar. Da in Kroatien wirklich überall Feigenbäume rumstehen, die schon ganz krumm sind vor lauter reifen Früchten (zum Frühstück hat mein Mann immer mal wieder irgendwo Feigen gepflückt), kam mir die Idee einen Feigen-Senf dazu anzubieten, der Apfel schlich sich beim Zubereiten dazu. Das Grundrezept für den Senf stammt aus Chefkoch, bei dem ich einiges weggelassen und einiges hinzugefügt habe.
Während des Zubereitens des Menüs habe ich - ursprünglich nur zu Fotostylingzwecken - im Mörser eine Meersalz-Gewürz-Mischung gemahlen, die ich dann letztendlich auf das geröstete Brot, den Fisch und die Kartoffeln gegeben habe: einfach 1-2 EL Meersalz, frischen Thymian und Chili nach Gefühl vermischen und mahlen. Herrlich! Diese Düfte!
In dem tollen Restaurant „Na moru“, in der Bucht von Valun, gab eine große Auswahl an Frischfisch: Seehecht, Zahnbrasse, Seebarsch, Tintenfisch und mehr, u.a. auch einen meiner Lieblingsfische: Goldbrasse. Frischer Fisch ist ja wirklich leicht zuzubereiten. Irgendwie vergesse ich das immer wieder. Na ja, und ich unterschlage in meinem Eifer auch immer wieder, dass ich dann auch ganz leicht noch mal zum Fischhändler rennen muß. Wer aber einen Fischladen ums Eck hat, dem empfehle ich mal wieder einer frischen Fisch zuzubereiten! Es ist ganz simpel - das sagt auch immer Jamie Oliver - einfach den Fisch innen und aussen würzen; mit Gewürzen, die man mag und die Hitze gut vertragen, wie z.B. Rosmarin oder Thymian. Basilikum mag die Hitze nicht so gerne. Zitronen und Limette passt immer und dann noch Knoblauch, Salz und Pfeffer. Ab in den Ofen und genießen. Auch die Gräten an meiner in Köln gekauften Goldbrasse waren nicht der Rede wert und selbst bei schummrigen Licht leicht zu finden.
Das Dessert stammt aus dem schon erwähnten „Na moru“. Das Zitronensorbet war so köstlich, dass ich den Koch gefragt habe, was denn für Zutaten darin wären: Einfach nur Zitronensorbet, Wodka und Prosecco. Der Kracher, wenn es heiß ist. So erfrischend!
Genießt das Leben und das Essen! Ein schöne Wochenende!