Sonntag, 30. November 2014

oh du schöner advent // mit steirischer nusspotize und anderem wunderschönem weihnachtsdingsbums

















 
Am Advent ist alles schön, wenn er zur rechten Zeit kommt und das tut er bei mir nie. Er ist immer zu früh und ich immer zu spät. Es ist wirklich ein Ärger mit uns beiden. So geht das schön seit Jahren. Deshalb möchte ich an diesem Zustand (noch) etwas ändern bzw. ich arbeite schon länger daran. Jedes Jahr mit mehr Erfolg.

Was ich (nicht) mehr mache 
1) Plätzchen backen
2) 24-Tage-Adventskalender
3) Neue Fotos für Business-Weihnachtskarte (zumindest 2014...)
4) Baileys oder so selbstmachen
5) Immer ja sagen (auch vor und nach den Adventstagen toll)
6) Adventskranz selbermachen
7) 5 Weihnachtsposts für mein Blog (auch wenn ich gerne würde)
8) Mich verrückt machen lassen
9) Geschenke für Freunde, Bekannte und Kollegen (sorry, ich mag Euch trotzdem!) = für alle da sein...
10) Aufwendige Weihnachtsbasteleien
 
Und fühlt es sich gut an, Dinge aus dem Kopf zu streichen. Da macht sich grad Ruhe breit, Erleichterung, Entspannung, Frieden. Das soll nicht heißen, dass ich alle diese oben aufgelisteten Dinge nicht auch gerne tue. Ich muß nur in meinem Kopf ein bißchen aufräumen und Platz schaffen für die Dinge, die mir noch mehr am Herzen liegen. Ok, eine davon ist nicht so meine Lieblingsbeschäftigung – muß aber getan werden. Weiß ja nicht wie lange der seine Socken nicht wäscht...
  
Was ich weiterhin gerne mache
1) Auf den Weihnachtsmarkt gehen WWWW
2) Weihnachtsbaum kaufen WW
3) Geschenkideen über das Jahr verteilt aufschreiben WWWW
4) Geschenke einkaufen und schön einpacken WWWWW
5) Socken für den Nikolaus waschen W
6) Lichterkette einstöpseln WWWWW
7) Mistelzweig aufhängen+warten wer mich darunter küsst WWWWW
8) Krippe aufstellen WW
9) Weihnachtsfilme anschauen WWWWW
10) Mit der Familie überlegen, was es an Heiligabend 
und am 1. Weihnachtstag zum Essen gibt WWWWW
11) Weihnachtsmusik hören (während ich diesen Text schreibe) WWWWW
12) Auf Schnee hoffen  - an Schnee denken WWWWW
 
Und wie ebenso gut fühlt es sich an nun mehr Zeit für die Dinge zu haben, die bei mir für unendlich viel Weihnachtsstimmung sorgen.



Wenn ich mir so die Bilanz ansehe, bin ich wirklich stolz auf mich. Bei der Herzensliste komme ich zwar auf 12 Punkte und bei der anderen auf 10. Aber: die obrigen sind mit vermeintlicher Arbeit verbunden, während ein paar mit den Herzchen meist nur das Sein zulassen. Der Advent könnte also auch ganz schön stolz auf mich sein. Denn ich komme vielleicht nur noch ein klitzekleines bißchen zu spät (irgendetwas kommt ja immer dazwischen oder auch nicht) und er kann jetzt kommen, wenn er will. Denn die Socken für den Herrn Nikolaus habe ich schon gewaschen. 

* * *

Oh, ich bin jetzt so was von in Weihnachtsstimmung. Schön. 

Eure la petite cuisine mit roten (Weihnachts)bäckchen.

Dienstag, 11. November 2014

kinderküche // riesenhunger oder das geheimnis richtig guter steinröstknödel

 
Es lebten einst ein großer und ein kleiner Steinbeisser-Riese in den lichten und duftenden Wäldern von Hollerbürgen.


Sie lebten in einer großen Höhle, in der sie es sich mit allerlei Laubwerk und Moos äußerst gemütlich gemacht hatten. Im Sommer schliefen sie manchmal vor der Höhle und genossen die Kühle des Waldbodens und hörten dem beruhigenden Geplätschers des kristallklaren Bergbaches in ihrer Nähe zu.

  
Dabei konnte man vorzüglich einschlafen, fand der kleine Riese. Im Winter jedoch, wenn es bitterkalt war, heizten sie ordentlich ihren Ofen, erzählten sich Geschichten und tranken Zwiebelkrauttee, ein wahres Wunderkraut, sage ich Euch. Beide liebten es sehr wenn die Sonne durch die Wipfel in ihre Höhle fiel und die Tautropfen sachte auf ihr Dach tropften. Dann lagen sie in ihrem Blätterbett und überlegten was sie Schönes unternehmen könnten. Es gab ja so viele Möglichkeiten: Bäumerollen, Waldseebaden, Moosflechten, Blätterpuzzeln, Versteckenspielen, Staudammbauen. Wie sollte man sich da entscheiden?

  
Ihre zweite Lieblingsbeschäftigung war das Essen. Aber leider war es manchmal so, dass dem großen Riesen Dinge schmecken, bei dessen bloßer Anblick es dem kleinen Riesen das dünne Barthart kräuselte. 

   
Jeder hatte natürlich auch seine Lieblingsspeise. Der große Riese liebte buntes Pilzallerlei. Der kleine Riese mochte geröstete Steinknödel für sein Leben gern. Ich mögt Euch jetzt fragen was Steinknödel sind. Ihr könnt es Euch nicht vorstellen? Nun, Steinbeisser-Riesen sind groß und haben so starke und große Zähne, dass kleine und große Steine wahre Leckerbissen für sie sind. Ihr glaubt mir nicht? Dann hört weiter zu. 

  
Das Problem bei der Steinknödelsache war, dass das Zubereiten äußerst zeitaufwendig und mühsam war. Daher konnte er höchstens, aber auch nur allerhöchstens, einmal im Monat den großen Riesen überreden, sein Lieblingsessen zu machen.
  
Es fing schon damit an, dass Steinknödel nicht einfach so zu kaufen waren, wobei die Hollerbürger-Steinbeisser-Riesen weder Geld kannten, noch überhaupt je ein Geschäft gesehen hatten. Also mußte man Steinknödel im Wald suchen. Aber die lagen auch nicht einfach auf dem Waldweg herum. Manchmal suchten sie mehrere Stunden für zwei große Portionen. Riesen brauchen viel zu essen und große Portionen. Dabei wühlten sie mit Händen und Füßen in der Walderde oder hielten im Bergbach Ausschau nach den seltenen Köstlichkeiten. Am liebsten aber mochte der kleine Riese sie nicht im Ganzen, sondern in Stücken. 

  
Und hier begann der wirklich mühsame Teil dieses Essens. Denn Steinknödel, wie der Name schon sagt, bestehen aus Stein, nun, einem besonderen Stein, und diesen konnte man nicht einfach mit einem Messer zerteilen oder mit der Hand auseinanderbrechen. Und zu groß, um einfach so in den Mund zu nehmen. Nein, so einfach war das nicht. Lange hatte der große Riese gebraucht um das Geheimnis des Knödelteilens herauszufinden. Aber irgendwann hatte er herausgefunden, dass man sie einen steilen Berg hinunterschubsen mußte, wobei sie unten angekommen in viele Teile zerfielen.
 


  
Jedes Mal wenn sie oben auf einem Berg standen und die Knödel rollten, hüpfte der kleinen Riese von einem Fuß zum anderen, dass der Waldboden nur so bebte und quietschte vor Vorfreude und Begeisterung angesichts der bald unten zerbrechenden Knödel und des bevorstehenden Essens. Ach, war das jedes Mal wieder eine wunderschöne Aufregung. 



 
Manchmal dachte sich der große Riese, schon allein wegen der großen Freude, die der kleine Riese an der Zubereitung hatte, sollte er ihm die Freude doch öfter bereiten. 

Wenn die zerbrochenen Steine unten lagen, stiegen sie hinab, stopften die Teile in ihre riesigen Taschen und schleppten das wertvolle Gut unter Ächzen und Schnaufen in ihre Höhle. 


 
 
Mit leuchtenden Augen sah der kleine Riese zu, wie der große Riese ein Feuer entfachte und die Steinknödelteile röstete. Dazu gab es dann manchmal Pilzallerlei. Dabei entstand ein unbeschreiblich guter Duft nach Zuhause- und Zusammensein.

  
Der kleine Riese holte zwei Teller aus dem Schrank und deckte den Tisch. 


  
Im schwachen Schein des Mondes und einer Kerze saßen sie dann zusammen und aßen schwatzend die dampfenden Röststeinknödel und das Pilzallerlei. Wenn dann nicht mehr ein einziger Krümel auf den Tellern war saßen sie noch eine Weile glücklich und zufrieden zusammen, bis der große Riese den kleinen müden Riesen in sein Blätterbett legte und ihm eine geruhsame Nacht wünschte.




 Ende
  
W 

Mittwoch, 5. November 2014

stutenmännchen // feingemacht













 
Irgendwie habe ich mich erst vor etwa einer Woche vom (Altweiber)Sommer verabschiedet und lasse so langsam den Herbst hinein: Heizung ist an (aber nur abends), Kerzen brennen (auch nur abends), es regnet und stürmt viel (nur draussen), hier gibt’s schon Kohl und so (zum essen). Ganz besonders merke ich den Herbst dann, wenn ich Lust bekomme zu backen und das ist gaanz selten. Vermehrt allerdings im teils ungemütlichen, manchmal auch gemütlichen und dunklen Herbst und im Winter. Backen hat für mich etwas mit Gemütlichkeit und Heimeligkeit zu tun. Wenn die Küche und alle anderen Räume so nach Backwerk duften, dann ist die Adventszeit und die Weihnachtszeit nicht mehr fern. Dann bollert hier oft der Ofen, auch für Maronen, Ofenkartoffeln, Schmoreintöpfe oder anderen herzhafte Sachen. Insofern ist der Herbst und der Winter doch recht schön - wenn ich's mir recht überleg'. Da ja bald Martinstag ist hab ich mal diese leckeren, saftigen Stutenmännchen gebacken mit einem Hauch Zitronenaroma. Und bald wird hier auch ein Ganserl im Ofen landen, denn es ist ja auch bald Martinsganserlzeit. Schön mit Rotkraut und Knödeln. Aber vorerst gibt’s hier die feingemachten Stutenmännchen, Hefekerle, Brötchenpuppen, Teigmännli (und wie sie alle heißen) mit Butter drauf. Und dann ab zum Laternenfest.

Habt einen schönen kuscheligen Abend !