Österreich ist ein schönes Land. Da bekommt man an jeder Ecke Apfelstrudel - in Kaffeehäusern. Zum Beispiel im Café Sperl oder im Prückl, im Hawelka oder im Bräunerhof, im Florianihof, im Diglas oder im Palmenhaus. Nur eine kleine Auswahl meiner Lieblingscafés in Wien. Wenn ich aber hier in Deutschland Apfelstrudel essen möchte, fahre ich nach Hause. Dort macht meine Mutter diesen köstlichen Apfelstrudel und zwar aus Strudelteig: Mehl, Wasser, Öl, Ei und Salz. Keine Butter. Kein Zucker.
Die Zubereitung ist eine Kunst. Das lange Ausrollen und Ziehen den Teiges bis er so dünn ist, dass man hindurchsehen kann, verlangt Fingerspitzengefühl und Muße. Wenn er reißt ist alles vorbei. Meine Mutter kommt aus der schönen Steiermark. Das Strudelteig-Ausziehen wurde ihr somit in die Wiege gelegt.
Schon als Kind habe ich diese Zubereitung bewundert, stand mehr oder weniger still daneben wenn meine Mutter sorgfältig den Teig rollte und über ihre Hände zog. Und ich tue es immer noch - bewundern. Selber habe ich mich noch nie an Strudelteig herangewagt. Ich kaufe ihn fertig. Ich stehe dazu.
Doch nun ist es wieder einmal so weit. Ich fahre nach Hause um echten Apfelstrudel zu essen. Aber vor dem Genuss kommt die (schöne) Arbeit: Meine Mutter beim Apfelstrudel zubereiten fotografieren. Was für ein schöner Tag!