Freitag, 25. Januar 2013

winter-schnee-und-rodel-glück























Aus einer alpinaffinen Familie stammend habe ich 37 Jahre gebraucht, um den Weg nach nebenan ins Sauerland zu finden. Es hat sich gelohnt, auch wenn ich schmunzelnderweise einwerfen muß, dass die ausgewiesenen Skigebiete oftmals nur einen einzigen (!) Schlepplift auszeichnen. Aber auch wenn wir hier „nur“ vom Mittelgebirge sprechen, so liegt doch ausreichend Schnee, um Ski zu fahren, ganz zu schweigen von den tollen Rodelliften, die ich aus dem Hochgebirge NICHT kenne.

Es war äußerst töricht nicht schon früher diese läppischen zwei Stunden Autofahrt auf uns genommen zu haben. Denn es ist wahrhaft schön dort und so idyllisch, dass mein Skifahrer-Schnee-und-Berge-Herz gleich höher schlug bei so viel weißem Pulverschnee auf Dächern und Straßen. Susanne im Glück! Dazu noch eine gemütliche Bauernhof-Pension im traditionellen Fachwerk-Bau, die wir gaaanz spontan vor Ort im Touri-Büro bekamen. Unser kleines Zimmerchen unterm Dach war so unendlich gemütlich, dass ich mich nach ausgiebigen Rodeln erst mal Schlafen legen mußte, während sich Kind und Mann die Tiere im Stall ansahen.

Ich war wahrscheinlich so müde weil – und jetzt muß ich was beichten – ich noch nie richtig Rodeln war. Vielleicht stand ich zu früh auf den Skier. Mit vier Monaten lag ich im Fellsack auf dem Schlitten, mit eineinhalb Jahren saß ich im Rucksack auf dem Rücken meines Vaters während er die Pisten runterfuhr und später mit 4 sauste ich (irgendwie) selber bergab. Rodeln fand ich bis zum letzten Wochenende immer langweilig, die Hügel fand ich immer zu flach und die Rodelwege zu kurz. Das Sauerland hat mich nun auf den Geschmack gebracht. Mit dem Rodel auf den Dach fuhren wir ins Hochsauerland. Mit dicken Taschen voller Schneebekleidung für Drei. Da kommt schon was zusammen: 2 Schneeboots, 1 normale Schuhe mit Überziehern, 3 wattierte Hosen, 1 Skijacke, 1 Daunenjäckchen, 1 dicker Lammfellmantel, Handschuhe, Mützen, Schals, Strumpfhosen und lange Unterhosen ;) dicke Pullis und Fleecejäckchen. Und ich hab natürlich trotzdem wieder gefroren.

Das lag wohl daran, dass Mama dreißig Minuten in der Schlange bei gefühlten -10 Grad stand um die Rodelliftkarte zu kaufen, während Papa mit Sohn den Berg raufeilte, um die Rodelstrecke zu testen. Um mich aufzuwärmen, lief ich im Anschluß auf den Berg hoch. Im Ernst ich lief und fror. Untenrum, währen ich obenrum schwitzte. Pech und Schwefel. Oben angekommen löste ich den Vater ab, der mit dem Söhnchen den Lift heraufgefahren kam. Während wir zwei uns auf den Schlitten setzten, fragte ich noch so nebenher, wie man das denn macht. Der Hügel war schon ganz schön steil und lang. „Einfach mit den Haken bremsen“. Aha. Wir sausten los, Julius schrie - erst vor Freude - dann wurde es ihm zu schnell und zu kalt im Gesichtchen. Ich schlug meine Haken ins schneebedeckte Gras und siehe da es funktionierte und machte einfach nur höllisch Spaß! Der Einkehr-Rodelschwung brachte uns in die Hütte zu einem heißen Kakao und Pommes (klar!!!).

Abends saßen wir noch vor dem Kamin, in dem angenehm das Feuer prasselte. Das Ende eines wunderschönen Tages. Schmacht – und das NUR sagenhafte 2 Stunden von Köln entfernt. Ich bin selig. Ganz klar, das machen wir noch mal. Vielleicht haben wir das nächste Mal sogar etwas Sonne.

Passend zu kalten Temperaturen hab ich hier ein paar leckere Süppchen für Euch zubereitet. Habt ein wunderschönes Wochenende im Schnee oder wo auch immer ihr seid!

Alles Liebe
Eure la petite cuisine