Dienstag, 31. Mai 2011

mein kleiner garten



Eigentlich ist der Garten gar nicht klein, nur das Stück, wo ich die tausend Samen, die ich gekauft habe, einpflanzen möchte, ist klein. Ich werde wohl auf ein paar Kübel ausweichen müssen. Ich fand die Idee eines kleines Gemüsebeetes immer sehr romantisch und auch nostalgisch. In den schönen 80igern haben meine Mutter und ich ein kleines Beet im elterlichen Garten gepflegt und abgeerntet und ich war entzückt von den kleinen dürren Karotten, die so köstlich schmeckten und den überdimensional großen Zucchini, denen meine größere Schwester obszöne, mir damals unverständliche Dinge, andichtete und große saftige Erdbeeren auf Stroh gebettet und Salat, der wie ein Kunstwerk gen Himmel schoß, weil wir ihn schändlich vergessen hatten zu ernten. Alles tiefgreifende Erfahrungen. Das meine ich mal ernst. Kinder lieben Gartenexperimente, die sie essen können, abgesehen von Sandkuchen aus dem Sandkasten.

Nun, bei diesen romantischen Gemüsebeet-Gedanken ist es jahrelang geblieben. Die Grundschulzeit ermöglicht Kindern viel Zeit draußen zu verbringen, aber die Grundschulzeit ist vorbei. Und es ist auch keiner da, der das Beet vorhackt und aussaatbereit macht. Ja, ich bin faul, was Gartenarbeit angeht. Sehr faul. Und vielbeschäftigt - (oh, das hört sich gut an). Zu meiner Verteidigung kann ich noch anbringen, dass ich Angst vor Schnecken habe: Nacktschnecken. Keine physische Angst, aber Angst um die ganzen schändlichen zugerichtet liebevoll ausgesäten Pflänzchen, Kräuterchen und Blümchen. Ach Gott. Ich krieg Alpträume. Unser Nachbar versuchte letztes Frühjahr sein Glück im Schneckengarten, indem er einen Topf auf einen 1 m hohen Baumstamm stellte, der Unterteller gefüllt mit Wasser. Viele Hindernisse für solch Kriechzeug. Am nächsten Tag war das wunderschöne Kraut von Schnecken befallen und zugerichtet wie nach einer Invasion. Die müssen mit Fallschirmen gekommen sein.

Ich habe nun neue Motivation gesammelt mit Hilfe von Jamie Oliver - der Engländer, der alles kann, alles weiß und eine große Klappe hat. Weiß ich. Trotzdem habe ich mir mal wieder eines seiner Kochbücher gekauft. Diesen dicken Schmöker habe ich zur Nachtlektüre ins Bett genommen und meine Schneckenphobie Schneckenphobie sein lassen. Mister Oliver erzählt von seinen Pflanzerfahrungen, als würde es keine Schnecken in diesem Universum geben. So sei es. Er empfiehlt die Aussaat in Kübeln. Ich mag Kübel. Ich träume schon von dickem Salat, der aus Kübeln nur so überquillt und bunten Karotten und Zucchini und knackigen Radieschen... Ich fang dann mal an mit dem Aussäen und Planzen.







Hat das Spaß gemacht!

Zutaten für einen schönen Nachmittag:

Samen: Radieschen, gelben Zucchini (Golden Rush), Haushaltsmöhre, Feldsalat, Schmetterlingsgruß (Mischung aus Klatschmohn, Malve, Schwarzkümmel, Sonnenhut, Klee und Dill; von Alnatura), Harlekin Karotten (Mischung aus violetten, gelben und roten  Karotten), Bienenschmaus (Mischung aus Buchweizen, Kornblume, Ringelblume, Borretsch und Goldmohn; von Alnatura), Till (Pflücksalat)

Pflanzen: diverse Kräutertöpfchen fertig zum Einpflanzen ins Bett oder in Kübel. Ich habe Basilikum, Brunnenkresse, Petersilie und Mangold gekauft, da kommt aber noch ein Rosmarin rein. Zum schön Anschauen noch einen Lavendel und eine weiße Cosmea.

Erde: Zum Aussäen und Einpflanzen habe ich spezielles Substrat gekauft: Kräutererde mit Spezialdünger und Aussaaterde aus 95 %igen Hochmoortopf. Zum Füllen der großen Töpfe habe ich normale Blumenerde verwendet. 

Gefässe: Holz, Ton- oder Zinntöpfe. Holzkübel sollte man eigentlich innen und auch außen mit Leinöl bestreichen, damit sie nicht so schnell verrotten. Ich habe es mal mit dicker Plastikplane versucht. Als Drainage habe ich die Plane mit Kieselsteinen bedeckt, damit überschüssiges Wasser ablaufen kann. Man kann aber auch Blumentopf-Scherben verwenden - habe ich gelesen.   

Viel Spaß und gutes Gelingen!


11 Kommentare:

  1. Oh Susanne, so netter Garten! Ich liebe sehr die Atmosphäre der ganzen! Die Kübel und Körbe, die Stühle ...So schön, einfach so herzwärmend :)

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  2. Schönes Gärtchen ... da kann man sich drin wohlfühlen .

    Lg Kerstin

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  3. macht auch mir spaß! ich finde es ganz grandios, was man alles in töpfen und ausrangierten gefäßen anpflanzen kann. ich kann dir neben jamie auch die beiden bücher von alys fowler sehr ans herz legen. herrlich und sympathisch und unheimlich motivierend geschrieben... allerdings rät sie der uumwelt zuliebe dringend von torfhaltigen erden ab. ich hatte mir vorher nie so viele gedanken gemacht, was in blumenerde oder pflanzerde so alles drin ist. seitdem ich selbst gemüse oder blumen anpflanze habe ich so viele tolle sachen dazu gelernt. hach schön, genieß dein kleines paradies :)

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  4. Kedves Reni, nem tudok magyarul. Minden csak ellopták az internetről. Remélem azt minden nem teljes ostobaság ;)) neked szintén van egy kerted? Annyira jól élsz az országban, a kádak és fazekak csodálatosak ott. Szívélyes üdvözlet Susanne

    Soll auf Deutsch heißen: Liebe Reni, ich kann ja kein Ungarisch. Hab ich nur aus dem Internet geklaut. Ich hoffe, dass ist alles nicht totaler Unsinn ;)) Wollte aber so gerne mal ungarisch antworten, weil Du auch immer auf deutsch schreibst... Hast Du auch einen Garten? Du wohnst ja so schön auf dem Land, da sind Kübel und Töpfe wunderbar! Liebe Grüße Susanne

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  5. Liebe Kerstin, und wie! Der Riesen-Kräuter-Bottich muß leider weggehievt werden, weil da eigentlich meine Hängematte hängt...

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  6. Hi Julie, danke für die Buchtipps! Was nimmt man denn dann für eine Erde?Reicht einfache Blumenerde? Oder ist die auch torfhaltig? Herzlichen Dank Susanne

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  7. This is so healthy, aromatic and little bit wild garden :) I've got pots of herbs on my windowsill :)

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  8. Hi Praline, exactly! It's an absolutely wild garden. Somehow to wild for my taste- from these parts I didn't make photos off...;) Once I had a little apartment in Vienna with a beautiful great inside windowsill - this was my balcony. Really, I sat there with my coffee and books in the sun and on the outside windowsill little pots of herbs and flowers. So nice and cosy! I'd loved it! Bye Susanne

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  9. Was für ein wunderschönes, romantisches Fleckchen.

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  10. Alex: ja, mittlerweile ist unser Garten schön geworden, vielen Dank. War ne Menge Arbeit und wird demnächst noch schöner werden. Wieder mit viel Arbeit. Aber das lohnt sich ja dann doch immer.

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  11. Ich liebe deinen Blog! Klicke mich gerade durch und werde sehr bald deine Rezepte nachkochen! Ich habe auch einen Garten (mitten in München) und mag ihn überhaupt nicht! Ich traue mich nicht einen Schritt nach draußen :-( Alle Jahreszeiten außer natürlich Winter wimmelt es nur so von Schnecken!! Ich ekele mich vor Schnecken seit meiner Kindheit! Habe eine richtige Phobie! Ja sogar Alpträume! Als Kind bin ich mal auf eine getreten und habe so geweint und geschrien und meinem Vater gesagt, dass ich mir meinen Fuß abschneiden lasse! Ja genau so eklig finde ich die Dinger!
    Ein Versuch habe ich gestartet, mein Freund hat für mich Hortensien eingepflanzt. Ich liebe Hortensien. Wer hat sie vernichtet? Die ekligen Schnecken!
    Hach bin ich froh, dass es welche gibt denen es genauso geht ;-) Finden die Menschen in deiner Umgebung das auch eigenartig? Deine Schneckenphobie?

    Lg,
    Aylin

    spiceryherbs.blogspot.com

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