Ich erinnere mich noch sehr gut an die
Heilig Abende als kleines Mädchen. Meine Eltern haben aus dem 24.
Dezember immer eine große Überraschung gemacht. Meine Schwester und
ich durften irgendwann ab Mittag nicht mehr ins Wohnzimmer und
spielten während der Vorbereitungen in ihrem Zimmer, das einen
direkten Blick auf die großen Wohnzimmerzimmer freigab. Deshalb
wurde auch vorsorglich der Rolladen heruntergelassen. Die freudige
Anspannung wurde immer größer bis nach einer gefühlten Ewigkeit
meine Mutter sich und mich umzog – meine Schwester konnte das schon
alleine. Und plötzlich klingelte ein Glöckchen (das war mein Vater,
was ich natürlich nicht ahnte) und voller Freude und noch mehr
Aufregung lief ich ins Wohnzimmer, in dem allein der geschmückte
Tannenbaum mit lauter bunten Schmuck und mit echten Kerzen leuchtete
und funkelte. Ich war damals, also 1979, wie auch in den Jahren
danach immer sprachlos und absolut verzückt. Da sagte meine Mutter:
„Schau mal, ist das nicht das Christkind?“ und schaute zur
Terrassentür. Und wirklich ich traute meinen Augen nicht, da
flatterte ein Stückchen Stoff an der Tür, welches sich das
Christkind in der Eile zerrissen haben mußte, als es weiterflog um
den anderen Kindern die Geschenke zu bringen. Ich war hingerissen.
Ich hatte (fast) das Christkind gesehen und ging später mit dem
Stückchen Stoff, unters Kissen gesteckt, ins Bett. Das Stofffetzchen
ist schon längst verschwunden, aber das Glöckchen gibt es immer
noch und mein Vater ist immer noch derjenige, der den Baum schmückt
und mit echten Kerzen bestückt, auch wenn sie Heiligabend
mittlerweile im Wechsel bei ihren Kindern feiern.
Angesichts dieses einschneidenden
Erlebnisses in jungen Jahren, bin ich sehr eng mit dem Christkind
verbunden, der Weihnachtsmann kommt uns nicht ins Haus. Es geht Euch
sicher auch so, einige oder viele Traditionen nimmt man von zuhause
mit, andere Traditionen bilden und entwickeln sich in der eigenen
jungen Familie neu. Wir schmücken unseren Baum schon etwas Mitte
Dezember, damit er mehr Zeit zum Strahlen hat, und zwar auch mit
echten Kerzen. Denn im Januar habe ich nicht mehr so viel Freude
daran. Genau wie ich damals Briefe ans Christkind geschrieben habe,
hat Julius dieses Jahr seinen ersten Brief geschrieben (nun, das habe
ich erledigt), er hat dazu gemalt. Gerne hätte ich den Brief
wirklich losgeschickt, aber aus widrigen Umständen, die der Dezember
mit sich brachte, liegt der Brief immer noch hier rum. Ich weiß, ab
dem nächsten Jahr, darf mir so ein Schnitzer nicht mehr passieren.
Das würde viele Fragen aufwerfen, die ich beantworten müßte, wie
zum Beispiel „Woher weiß das Christkind was ich mir wünsche, wenn
Du den Brief nicht abgeschickt hast?!?“
Zur Zeit sind Fragen wie „Wie heißt
eigentlich das Christkind?“ aktuell. „Es heißt Christkind“,
sage ich etwas plump, worauf prompt der Einwand kommt: „Aber es muß
doch einen Namen haben. Christkind ist kein Name!“ Ich liebe die
Logik von Kindergartenkindern. Aber leider habe ich darauf auch keine
Antwort. Deshalb sage ich: „Du kannst ja dem Christkind nächstes
Jahr nächstes Jahr nochmal schreiben und dann fragst Du es, in
Ordnung?“ Damit war das Thema erstmal befriedigend erledigt.
Da ich nicht auch einen Stofffetzen in
die Balkontür hängen will, um damit eventuell einen kindlichen
Freudes-Herzinfarkt heraufzubeschwören, habe ich mir etwas anderes
ausgedacht - mit einer Reminiszenz an Santa Claus in Amerika. Wir
backen Plätzchen für das Christkind, damit es bei so vieler Arbeit
etwas zum Stärken hat, nachdem es die Geschenke unter den Baum
gelegt hat. Als kleines Kind hab ich mich ja immer gefragt, wie das
wohl gehen kann: ein Christkind - das sicher furchtbar friert -
verteilt an so viele Kinder alle Geschenke irgendwie zur gleichen
Zeit. Etwas später dann war ich froh, dass das Christkind
Unterstützung durch den Weihnachtsmann erhielt, der sicher nie
frieren mußte. So mußte es wenigstens nicht bei Dunkelheit über
das Meer fliegen.
„So viele Plätzchen kann das
Christkind doch gar nicht essen. Das sind ja viel zu viele,“ kommt
da wieder die kleine kindliche Logik um die Ecke. Ich habe eine Idee!
„Wir könnten ja dem Christkind ein Tütchen neben den Teller
legen, dann kann es sich für unterwegs noch ein paar mitnehmen oder
auch zuhause essen.“ Oh, was hab ich mir das eingebrockt...“Wo
wohnt denn das Christkind? In Köln?“ „Ich glaube das wohnt in
Himmelsstadt.“ Große Kulleraugen. Das habe ich aus dem Internet.
Aber das sage ich natürlich nicht.
Ich wünsche Euch ein zauberhaftes Weihnachtsfest! Möge es so entspannt, besinnlich, fröhlich und herzerwärmend sein, wie Ihr es Euch wünscht!
Eure la petite cuisine
Ach, übrigens, hier wohnt das Christkind während der Weihnachtszeit ;)
- Postamt Christkindl
- Christkindlweg 6
- A-4411 Christkindl
An das Christkind
51777 Engelskirchen
An das Christkind
21709 Himmelpforten
21709 Himmelpforten
Da haben wir auch immer hingeschrieben :-) Aber an den Weihnachtsmann :-) Der Wunschzettel, so süß. Etwas später steht dann drauf: Super-Computertastaur, Headset, Lautsprecher. Zumindest hier :-)) Die Idee mit den Keksen ist goldig. Ich wünsche Euch ein schönes Weihnachtsfest!
AntwortenLöschenLG
Tinka
So ein zuckersüßer Post! Ich wünsche Dir und Deinen Lieben von Herzen ein frohes Weihnachtsfest!! Liebe Grüße! Ann-Katrin <3
AntwortenLöschenIch wünsche dir auch frohe Weihnachten!
AntwortenLöschenUnd tolle Fotos, ein sehr schöner Post :)
Hihi, das Christkind ist doch ein Synonym für das Jesuskind oder vertu ich mich da ;) ???
AntwortenLöschenSchöne Weihnachten dir,
Rebecca
Liebe Rebecca,
Löschensoweit ich weiß wurde das Christkind von Martin Luther "erfunden". Die Protestanten wollten sich damit von der Heiligenverehrung des Heiligen Nikolaus lösen, der früher am 6. Januar die Geschenke gebracht hat. Damals war der Heilige Christ, also das Christkind, mit dem Jesuskind gleichzusetzen, aber mit der Zeit ist dieses Bild immer mehr verschwunden. Daher ist heute auf den Weihnachtsmärkten etc. das Christkind als blondgelockter Engel zu sehen. Das Christkind ist eher in katholischen Gegenden, vornehmlich in Österreich, Schweiz und Ungarn das Symbol für das Weihnachtsfest. Der Weihnachtsmann hingegen steht in den USA, aber auch in Skandinavien, England und Niederlanden für das Weihnachtsfest.
Schöne Festtage, Susanne
Sehr schöner Text zum Fest und sehr süße Idee mit den Keksen! Sollte ich jemals Kinder haben, will ich das auch machen! =)
AntwortenLöschenFrohe Weihnachten!
Judith
www.Naschkatze.me
Liebe Susanne !
AntwortenLöschenWas für ein wundervoller Post, die Bilder sind wie immer traumhaft!
Ich hoffe du kannst die Feiertage genießen im Kreise deiner Liebsten.
Schick dir winterweihnachtliche Grüße ,
Melanie
Liebe Susanne, ein ganz netter Beitrag mit einem leckeren Rezept! Ich hab noch Raffaelos... super Idee mit der Füllung :-) Ganz lieben Dank für deine schönen Beiträge und ein wunderschönes restliches 2013. Ich freue mich auf viele weitere nette Beiträge 2014 und wünsche dir ein ganz tolles Jahr! Liebe Grüße, Bianca
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