Dienstag, 18. Dezember 2012

oh, tannenbaum - ein paar gedanken zum baum der bäume bei mousse au ovomaltine mit salzstangenkrokant
















Oh, du armer Tannenbaum! Ich habe tiefes Mitgefühl mit Dir. Zwar wächst Du im Kreise Deiner Brüder und Schwestern auf, doch nur um des Zieles willen, eines heiligen Tages, im Wohnzimmer irgendeines Menschen zu stehen, zum Beispiel in dem unseren. Das ist schon bitter, oder? Und bis es soweit ist stehst Du meist mutterseelenallein in der Garage, auf dem Balkon oder Terrasse rum, bis sich jemand Deiner annimmt und Dich für Deinen großen Tag rausputzt. Dann strahlst Du wunderschön, wenn Kinderaugen leuchten und die Großen feuchte Augen vor Rührung bekommen. Dann gibt es noch die zwei ganz netten Tage danach im Kreise Deiner neuer „Familie“. Und dann? Dann schaut Dich keiner so recht mehr an. Weihnachten ist schließlich vorbei. Man steuert geradewegs auf die beste Silvesterparty. Du trocknest so langsam vor Dich hin, Deine Zweige hängen immer mehr trübe zu Boden, bis bei jedem leichten Luftzug die dicke Weihnachtskugel sachte über den Boden kratzt.

Bei den meisten Menschen hat ein Weihnachtsbaum nach Weihnachten nichts mehr zu suchen. Spätestens in den ersten Januarwochen liegt er neben der Mülltonne für den Abtransport bereit oder wird für Werbespots rüde aus den Fenstern geworfen. Manche behalten ihn aus traditionellen christlichen Gründe bis Mariä Lichtmess in ihrem Heim, aber er ist dann wirklich ein trauriger Anblick. Im schlimmsten Fall befinden sich 60 Prozent der Nadeln auf dem Boden und so nackig kriegt man das pure Mitleid mit dem Kerl. Also doch im Januar auf die Straße damit.

Nun, damit kein falscher Eindruck entsteht: ich könnte und möchte Weihnachten nicht ohne Tannenbaum sein. Und ich möchte auch keinen bedruckten Leinenstoff an meine Wand tackern müssen. Die Tradition des Tannenbaum-in-Stuben-Stellens aus dem 19. Jahrhundert ist mittlerweile tief in unserem christlichen Fest verankert. Ohne Tannenbaum will eigentlich keiner feiern.

Ich finde, dass die Amerikaner (wenn sie keinen Plastiktannenbaum aufstellen) eine schöne Tradition haben: sie stellen ihre Bäume schon Anfang Dezember in ihre Wohnräume. Da kann er dann einen ganzen Monat in voller Pracht stehen und in der heimeligen und adventlichen Stimmung bekommt der geschmückte Baum die volle Aufmerksamkeit. Wir machen das auch schon so seit ein paar Jahren. Zwar schaffen wir es meistens nicht Anfang Dezember, aber allerallerspätestens am 3. Advent steht er da und leuchtet. Übrigens in unser Schätzchen dieses Jahr eine echte Wucht. So schön gewachsen habe ich beschlossen ihn nur ganz dezent zu schmücken, um seiner Natürlichkeit willen.

Wer beim Tannenbaumkauf die Stammspäne vom Schneiden mitnimmt, kann sich den Wald- und Tannenduft mit in die Wohnung holen. Zusammen mit Tannenzweigen und Zapfen duftet es ganz wunderbar. Auch im Kamin verfeuert, breitet sich dieser angenehme Duft aus und knistert schön im Feuer.

Und unser Baum darf noch einen anderen Zweck erfüllen, als im Dezember rumzustehen, nämlich beim ersten Winterlagerfeuer das Feuer zu entfachen. Das prasselt es schön! Und er muß nicht mit samt allen seinen vertrockneten ebenso kahlen Kollegen auf der Müllhalde liegen.

6 Kommentare:

  1. Liebe Susanne,
    dein Dessert kling tköstlich, genau das, was ich für 1. Weihnachten bei meiner Tante nch gesucht habe. Da gab es früher immer Ovomaltine...

    Und zur Tanne; ich hab letztens einen Kühlschrankmagneten gesehen, darauf stand:

    Hängt die Tanne voll Lamette, denkte se, Mensch, im Wald war netta! :-)

    Schöne Feiertage!
    Anja

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  2. So ein hübsches Bäumchen! Und Ovomaltine mag ich auch soooooo gerne!

    Liebe Grüße,

    Isabelle

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  3. Hallo!
    Ich hatte heuer auch die Überlegung, daß so ein toter Baum eigentlich ziemlich dämlich ist. Aber er ist eben, wie viele Traditionen liebgewonnen und gehört einfach dazu. Es wäre kein Weihnachten ohne ihn...

    Dein Rezept liebe Susanne hört sich unglaublich lecker an!! Wird gemerkt!

    Liebe Grüße und eine ruhige Zeit!
    Suse

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  4. Im Advent gibt es für mich den Adventskranz - ein paar Tage vor Weihnachten dann eine schöne Tanne. Die kann man getrost bis Maria Lichtmess (2. Februar) stehen lassen - so lange dauert nämlich die Weihnachtszeit.

    Viele Grüße!

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  5. Tolles Dessert! Würde ich am liebsten gleich ausprobieren, wenn da nicht noch so viele Vorbereitungen für Weihnachten wären... ;-)
    Liebe Grüße wünscht
    Marie von www.schaetzeausmeinerkueche.wordpress.com

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  6. Liebe Susanne

    Danke für dein tolles Rezept mit Ovomaltine. Wir freuen uns, wenn du dieses auf ovo.ch hochlädst.

    Weiterhin viel Spass mit Ovomaltine.

    Liebe Grüsse
    Ovo-Team

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