Als Kind habe ich Grießbrei geliebt. Mit Zimt und Zucker. Und das nicht nur wenn ich krank war. Früher war das bei uns ein heißgeliebtes Abendessen. Ok, mein Vater hat in diesem Falle Butterbrot vorgezogen...
Irgendwie habe ich dann im Erwachsenenalter diese Liebe aus den Augen verloren, aber als Julius begann nicht mehr nur ausschließlich von Milch zu satt zu werden, wurde der Grießbrei wieder aus der Versenkung geholt. Zusammen mit zerdrückten Heidelbeeren, Apfelkompott und anderem Obst war der Grießbrei ein abendlicher Baby-Schmaus. Und ich fand das auch ziemlich lecker muß ich sagen. Schon lange schwebte mir eine Variante vor.
Tatata: Das ist sie hier nun.
Tatata: Das ist sie hier nun.
Zum damaligen Abendritual gehörte bei uns immer Geschichtenvorlesen oder besser, und darin war meine fabelhaft: Märchen frei erfinden. Ich kann das nicht und habe das schon als Kind bewundert. Als ich noch kleiner war hat meine Mutter Lieder vorgesungen. Auch ich singe Julius Gutenachtlieder, am liebsten „Es wird scho glei dumpa“. Für mich das Schönste Wiegenlied auf Erden. Eigentlich ist es ein Weihnachts-Wiegenlied aus Tirol, aber es steht auch in umfangreichen Gutenachtliederbüchern, wie diesem hier.
Im Hause meiner Mutter wurde früher viel gesungen. Meine Oma hat Gitarre gespielt und so wurde mehrstimmig mit fünf Kindern musiziert. Meine Tante erzählte mal, dass am Waschtag auch gesungen wurde, um den drei Mädchen die Plag' zu versüßen. Ja, so war das früher... Wenn meine Tanten und Onkel zusammenkommen wird immer gerne gesungen. Viele steirische Lieder und Volksweisen. Meine älteste Tante ist dabei allerdings immer die treibende Kraft. Ich liebe dann dieses total verbundene Gefühl mit meiner Heimat. Ja, Heimat. Auch wenn ich fast ausschließlich in Deutschland aufgewaschen bin. Die Berge haben mich schon als Jugendliche magisch angezogen. Wenn ich mit dem Zug im Sommer zu meiner Schwester nach Graz fuhr habe ich immer gemerkt, wie sehr ich die Berge vermisste. Und je älter ich werde, desto mehr Brauchtümer und Kulinarisches möchte ich aus Österreich in unseren Alltag einfließen lassen. Vor allem Weihnachten und die Feiertage sind eine wunderbare Zeit dafür.
I gfrei mi scho voi...
Hier die Übersetzung von „Es wird scho glei dumpa“:
Es wird schon gleich dunkel, es wird ja schon Nacht,
Drum komm ich zu dir her, mein Heiland auf d'Wacht.
Wir singen ein Liedlein dem Kindlein dem kleinen.
Du magst ja nicht schlafen, ich hör dich nur weinen.
Ei, ei, ei, ei, schlaf süß, herzlieb's Kind.