Dienstag, 20. Dezember 2011

beeren griess brulée

 
















Als Kind habe ich Grießbrei geliebt. Mit Zimt und Zucker. Und das nicht nur wenn ich krank war. Früher war das bei uns ein heißgeliebtes Abendessen. Ok, mein Vater hat in diesem Falle Butterbrot vorgezogen...

Irgendwie habe ich dann im Erwachsenenalter diese Liebe aus den Augen verloren, aber als Julius begann nicht mehr nur ausschließlich von Milch zu satt zu werden, wurde der Grießbrei wieder aus der Versenkung geholt. Zusammen mit zerdrückten Heidelbeeren, Apfelkompott und anderem Obst war der Grießbrei ein abendlicher Baby-Schmaus. Und ich fand das auch ziemlich lecker muß ich sagen. Schon lange schwebte mir eine Variante vor. 
Tatata: Das ist sie hier nun. 

Zum damaligen Abendritual gehörte bei uns immer Geschichtenvorlesen oder besser, und darin war meine fabelhaft: Märchen frei erfinden. Ich kann das nicht und habe das schon als Kind bewundert. Als ich noch kleiner war hat meine Mutter Lieder vorgesungen. Auch ich singe Julius Gutenachtlieder, am liebsten „Es wird scho glei dumpa“. Für mich das Schönste Wiegenlied auf Erden. Eigentlich ist es ein Weihnachts-Wiegenlied aus Tirol, aber es steht auch in umfangreichen Gutenachtliederbüchern, wie diesem hier.

Im Hause meiner Mutter wurde früher viel gesungen. Meine Oma hat Gitarre gespielt und so wurde mehrstimmig mit fünf Kindern musiziert. Meine Tante erzählte mal, dass am Waschtag auch gesungen wurde, um den drei Mädchen die Plag' zu versüßen. Ja, so war das früher... Wenn meine Tanten und Onkel zusammenkommen wird immer gerne gesungen. Viele steirische Lieder und Volksweisen. Meine älteste Tante ist dabei allerdings immer die treibende Kraft. Ich liebe dann dieses total verbundene Gefühl mit meiner Heimat. Ja, Heimat. Auch wenn ich fast ausschließlich in Deutschland aufgewaschen bin. Die Berge haben mich schon als Jugendliche magisch angezogen. Wenn ich mit dem Zug im Sommer zu meiner Schwester nach Graz fuhr habe ich immer gemerkt, wie sehr ich die Berge vermisste. Und je älter ich werde, desto mehr Brauchtümer und Kulinarisches möchte ich aus Österreich in unseren Alltag einfließen lassen. Vor allem Weihnachten und die Feiertage sind eine wunderbare Zeit dafür. 
I gfrei mi scho voi...

Hier die Übersetzung von „Es wird scho glei dumpa“:

Es wird schon gleich dunkel, es wird ja schon Nacht,
Drum komm ich zu dir her, mein Heiland auf d'Wacht.
Wir singen ein Liedlein dem Kindlein dem kleinen.
Du magst ja nicht schlafen, ich hör dich nur weinen.
Ei, ei, ei, ei, schlaf süß, herzlieb's Kind.

10 Kommentare:

  1. Oh, das sieht ja köstlich aus :)
    Und das Lied kenn ich auch; gehört einfach zu Weihnachten...

    Viele liebe Grüße von Sandra

    AntwortenLöschen
  2. Hallo,

    liebäugle auch mit einer Creme Bruleé als Dessert für Weihnachten ... dann allerdings ohne Gries und mit einem weihnachtlichen Orangenkompott ... mal kucken :-).

    Es wird scho glei dumba ... das kenn ich auch noch aus meiner Kindheit!

    Alles Liebe
    Mimi

    AntwortenLöschen
  3. Das sieht sehr, sehr lecker aus, eine schöne Inspiration.
    Danke
    Viele Grüße
    Frank

    AntwortenLöschen
  4. Einige Fotos sind mal wieder hervorragend geworden. Am meisten hat mich persönlich das Minimal-Foto mit dem Löffel und der Himbeere interessiert, weil man hier sieht, wo die Reise fotografisch noch hingehen wird (auch wenn ich andere Fotos besser fand). Es ist wohl nichts schwieriger, als mit überhaupt keiner Deko und Minimalstem ein gutes Foto zu machen (denke ich).

    AntwortenLöschen
  5. .....ich wag`es ja fast gar nicht zu schreiben, sonst denkst du noch ich bin eine stalkerin von dir.... ;-) aber: das schönste rezept seit wochen, da sowohl grießbrei, als auch brulee meine lieblinge sind. hier beides vereint und dazu noch so wunderfein fotografiert, mir geht das herz auf :-) herzliche waldgrüße von deinem fan, dunja

    AntwortenLöschen
  6. wieder soooo schöne bilder zu sooooo leckerem essen! :-)
    ich mag grießkoch am liebsten nur mit bisserl kakao und leicht gezuckert!

    lieben gruß!
    nora

    AntwortenLöschen
  7. mir läuft grad das wasser im mund zusammen... wenn ich nicht noch ein paar stunden an meinem schreibtisch sitzen müsste, dann würde ich jetzt sofort losrennen, die zutaten für die brulee holen und sie sofort daheim zubereiten.... dann könnten wir heute die letzten weihnachtsvorbereitungen lecker und genussreich verbringen... ach ja, und die idee mit dem wiegenlied im rahmen ist herzig!
    frohe weihnachten und einen gute rutsch... ich freue mich auch im nächsten jahr auf ganz viel tolle rezepte, ideen und bilder von dir.
    bee

    AntwortenLöschen
  8. deine bilder sind wie immer wunderschön, am liebsten hätte ich jetzt so eine schüssel voll brulee ;-) ich wünsch dir frohe weihnachten, hoffe du kannst die feiertage genießen!! lg Ulli

    AntwortenLöschen
  9. du hast aufgewaschen statt aufgewachsen geschrieben :D

    AntwortenLöschen