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Mittwoch, 16. Dezember 2015

Seit dem Wochenende unser süßer Lieblings-Pie // Spekulatius Pie mit Spekulatius Karamell






Super Neuanschaffung: Wieder verwendbare Baking Beans. 


















Übersetzung // Playmobil Wikingerschiff, Seeungeheuer, 2 Wikinger + richtigen Schlitten


Von Spekulatiusgewürz beziehungsweise von den Gewürzen Kardamon, Koriander, Zimt & Co. kann ich um Weihnachten nicht genug bekommen. Am liebsten mache ich meine Mischung selber....die ganze Wohnung duftet dann so herrlich heimelig. Verwendung findet Spekulatius bei mir oder bei uns dann in Ovomaltine, in Kuchen, Popkorn, Plätzchen, selbstgemachten Baileys, Trüffel, im selbstgemachtes/r Eis/Parfait, Pfannkuchen, oder Zucker, Brot, aber auch herzhaften Gerichten, wie etwa in Wildgerichten. Ach, da kann man sich wirklich austoben.

Dieser Apple Pie kam gut an. So gut, dass ich den nochmal machen darf. 

"Mama, Du kannst so toll backen, da brauche ich Dir gar nicht zu helfen." Wie praktisch. Ist das bei Töchtern auch so? Schmieren die einem auch Spekulatiuscreme, ähm Honig um den nicht vorhandenen Bart, um nicht mithelfen zu müssen?

Ha, nur ums Tischdenken kommt er nicht drumherum. Da bin ich beinhart. Auch wenn er meckert: "Immer muß ich alles alleine machen!" Sehr amüsant. 

Ich denke, er bekommt seine gesammelten Sprüche wenn er 18 ist, oder wenn er sein erstes Kind bekommt. Ich bin froh, alles aufgeschrieben zu haben, seitdem er angefangen hat zu brabbeln. Von der ersten Lauten, bis zu den amüsanten und den süßen Gedanken und Kuriositäten, die tagtäglichen aus diesem kleinen Mund strömen. 

Was er allerdings ganz gerne macht, abgesehen Vom-in-der-Küche-mithelfen, ist, die Dinge, die ich gekocht oder gebacken habe, in die Kamera zu halten. Sofern dies am Wochenende geschieht. Da stellt er sich garnicht so ungeschickt an. Am liebsten möchte er allerdings hinter der Kamera stehen und ich soll die Sachen halten. Nun, wir werden sehen, wohin sich das entwickelt. Ich bin ja für alles offen. Assistenten kann man nie genug haben. 

REZEPT
Spekulatius Apple Pie mit Spekulatius Karamell

Für den Teig:
250 g Dinkelmehl
150 g kalte Butter
1,5 EL Rohrohrzucker
1 EL Spekulatiusgewürz
1 gestr. TL Salz 
1 Ei (M)
55-60 ml sehr kaltes Wasser 

etwas Butter zum Einfetten
Backpapier
Hülsenfrüchte, wie Erbsen oder Linsen
23 cm Pie-Form 

Für die Füllung:
3,5 große säuerliche Äpfel, geschält und in Scheiben geschnitten

Alle Zutaten, bis auf das Ei und das Wasser, mit der Hand, oder wem das lieber ist, mit den Knethaken eines Handrührers, zu einem krümeligen Teig kneten. Das Ei mit dem Wasser verquirlen und darunter kneten. Eventuell ein wenig Mehl hinzufügen, wenn der Teig zu feucht ist. Den Teig bis zur Verwendung mit Klarsichtfolie abdecken und kühl stellen. Die Pieform ein wenig einfetten. Den Teig halbieren, passend ausrollen und in die Form legen. Auf den Teigboden bzw. die Ränder ein Backpapier legen und mit Hülsenfrüchten beschweren, damit sich der Teig beim Blindbacken nicht wölbt. Dafür den Backofen auf 180 Grad vorheizen und 5 Minuten mit und 3 Minuten ohne Papier und Hülsenfrüchte backen. Aus dem Ofen nehmen und abkühlen lassen.

Aus dem restlichen Teig das Gitter zuschneiden. Dafür den Teig ausrollen und 3 cm breite Streifen schneiden. 

Für das Spekulatius-Karamell:
110 g Butter
70 g Rohrohrzucker
1 EL Spekulatiusgewürz
1,5 EL Mehl
30 ml Wasser 

Die Butter in einem Topf schmelzen und das Mehl mit einem Schneebesen hineinrühren. Dann den Zucker und das Wasser dazugeben und rühren. Aufkochen lassen und 2-3 Minuten köcheln lassen.

Backofen auf 220 Grad vorheizen. Die Apfelscheiben in die Teigform geben, das Karamell darüber verteilen. Etwas übrig lassen. Nun die Teigstreifen als Gitter darüber "weben". Mit einem Pinsel das restliche Karamell auf dem Teig verstreichen. Den Apple Pie 15 Minuten backen, dann den Ofen auf 170 Grad runterschalten und weitere 30-40 Minuten backen, bis die Äpfel weich sind. Eventuell den Pie mit Alufolie abdecken, damit die Oberfläche nicht verbrennt.  




Mittwoch, 2. Dezember 2015

Der erste Advent, Ruhe und Besinnung // Mini Boeuf Stroganoff Pies (auch vegetarisch)
























  
Das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu. Meine Kräfte ebenfalls. Für dieses Jahr wohlgemerkt. Ich neige ja dazu mir immer viel zu viel vorzunehmen und dann nur die Hälfte zu schaffen. An Weihnachten und auch unterm Jahr. Klar, meine kleinen und großen Sehnsüchte und Erwartungen wollen auch diesmal befriedigt und gehört werden. Sei es den Kranz für die Eingangstür selber zu binden, sei es einmal über den Weihnachtsmarkt zu schlendern, sei es wie jedes Jahr einen kleinen Weihnachtsbaum im idyllischen Klosterhof zu kaufen, meiner Familie schöne Geschenke zu machen und einen friedlichen, besinnlichen und mit Gesprächen, Wein und Essen gefüllten Weihnachtsabend zu verbringen. 


Ebenso möchte ich Lichterketten einzustöpseln, mit meinem Kind einen Brief ans Christkind schreiben, Pumuckl und der Schnee anschauen, schnulzige Weihnachtsmusik oder Bach im Auto hören (da liegen auf dem Beifahrersitz ein paar davon), jeden Abend ganz viel Kerzen anzünden, dicke Socken anziehen, schnulzige Filme anzuschauen (z.B. Liebe braucht keine Ferien, der geht immer :-) und dabei Spekulatiuspopkorn essen.



Nun, das ist ja schon eine ganze Menge, wenn man bedeckt, dass man all dies in anderen Monaten nicht macht. Da ist man schon oft mit dem Besorgen eines einzigen Geburtstagsgeschenks überfordert.



Dieses Jahr möchte ich mich mal wirklich besinnen und mehr zurückziehen als sonst. Und mehr als oben beschrieben, möchte ich mir an Weihnachtsaktivitäten nicht zumuten, so sehr ich Weihnachten auch liebe. Ich möchte neue Kräfte für das kommende Jahr sammeln. Ich möchte das Jahr Revue passieren lassen. Was war gut? Was weniger? Was gibt es zu verbessern? Ist mein Weg der richtige? Was muß ich streichen? Was einfach auf mich zu kommen lassen? Wenn ich diese Ruhe, nach der wir uns alles sehnen, zulasse, kann ich mich fürs neue Jahr vorbereiten und Pläne schmieden.



Aus diesem Grund wird einiges gestrichen, was mich nicht zur Ruhe kommen lässt:

- es gibt, und das schon seit zwei Jahren "nur" einen Adventskalender für die 4 Sonntage, nicht für 24 Tage

- gebacken wir nur einmal und davon nur die kleinste Menge: Vanillekipferl

- der Adventskranz ist schon seit letztem Jahr so klein wie möglich. Passt auf unseren kleinen Tisch, macht wenig Arbeit und ist trotzdem wunderschön.

- es gibt keine selbstgebastelten Geschenke oder Karten o.ä.

- jeder bekommt das, was er sich wünscht, ist zwar weniger romantisch, dafür weniger "Beinausreißen" und jeder freut sich 



Die ach so herbeigesehnte Weihnachtsstimmung, nach der wir alle lechzen, und sich lange nicht einstellen man, wenn wir durch die Straßen hetzen, kommt so ganz von alleine. Garantiert. Das flüstert mir nämlich grad das Christkind zu. 

Habt einen zauberhaften Advent! 


Rezept 
Mini Stroganoff Pies
für 9 Töpfchen
 
350 g Rinderfilet
4-5 EL Rapsöl

4 Schalotten
250 g gemischte Pilze 

50 g vorgegarte Kastanien, geviertelt
1 Schuß Sherry 

250 g saure Sahne

2 EL scharfen Senf (z.B. Colman)

1 TL Rohrohrzucker
1 TL Salz

1 EL frische Petersilie

1 halbe Zitrone
Pfeffer aus der Mühle
3 Pkg. Blätterteig
1 EL Butter für die Förmchen
1 Ei (k)
1 TL Milch

Rinderfilet in kleine Stücke schneiden. Schalotten in Ringe, Pilze in dünne Scheiben bzw. Stücke schneiden. 2 EL des Öls erhitzen und das Fleisch darin scharf und sehr kurz anbraten, innen sollte es noch gut blutig sein. Beiseite stellen und ruhen lassen. In einer anderen Pfanne die Schalotten in 1 EL Öl anbraten, beiseite stellen. Dann separat und portionsweise die Pilze in dem restlichen Öl anbraten, damit sie nicht soviel Wasser ziehen. Die Schalotten und die Kastanien dazugeben, nochmals erhitzen, mit dem Sherry ablöschen und kurz einköcheln lassen. Saure Sahne, Senf und Zucker einrühren. Mit Salz, Pfeffer, Zitronen und Petersilie würzen. 
 
Blätterteig aufrollen und mit einer Form (Glas/Schüssel), die 2-3 cm größer als die Form ist, ausstechen. Förmchen etwas einfetten und mit dem Teig auslegen (sh. Foto). Den Deckel mit der Pieform ausstechen. Backofen auf 180 Grad vorheizen. Das Stroganoff in die Förmchen füllen, den Deckel darauflegen und die Ränder mit einer Gabel festdrücken. Evtl. aus dem Teig Buchstaben oder andere Formen ausstechen und auf den Deckel legen. Das Ei mit der Milch verquirlen und die Pies damit bestreichen. Etwa 15 Minunten backen.
Dazu passt eine große Schüssel grüner Salat.  

 Vegetarische Variante

300 g Tofu
4-5 EL Rapsöl
4 Schalotten
300 g gemischte Pilze
50 g vorgegarte Kastanien, geviertelt
1 Schuß Sherry
250 g saure Sahne
2 EL scharfen Senf (z.B. Colman)
1 TL Rohrohrzucker
1 TL Salz
1 EL frische Petersilie
1 halbe Zitrone
Pfeffer aus der Mühle

3 Pkg. Blätterteig
1 EL Butter für die Förmchen
1 Ei (k)
1 TL Milch


Zubereitung wie im obrigen Rezept beschrieben.

Mittwoch, 22. Juli 2015

Der Neusiedlersee liegt nicht am Mittelmeer - oder doch? // Kindheitserinnerungen an Burgenland


























Das ist nicht in Burgenland, aber die Zeit stimmt etwa: Ich mit 5 Jahren.
 
Der Neusiedlersee liegt nicht am Mittelmeer. Ein bißchen vielleicht. Nicht geografisch, aber ideell. Aber von vorne. 

Heute geht es hier um kleine kulinarische Genüsse aus dem Mittelmeerraum, während sich eine meiner schönsten Sommer-Kindheitserinnerungen am Neusiedlersee** abgespielt hat. Warum ich Äpfel mit Birnen vergleiche? Oder besser gesagt Bombette di maiala mit Guguruz und zusammen mit Tinto de Verano  und Pate feuilletée in einen Topf werfe? Weil für mich der Neusiedlersee, mit Abstand betrachtet, mein erstes Mittelmeer war. Nicht der See an sich, aber die ganzen Urlaube dort. Dazu gleich mehr. Und weil mein Leben ein so wunderbares Sammelsurium an sommerlichen Kindheitserinnerungen hergibt. Nicht nur vom Neusiedlersee, nein, es gibt so unendliche viele Sommererinnerungen in meinem Kopf. Und während ich erwachsen wurde, kamen zahlreiche Eindrücke hinzu: kulturelle wie kulinarische. Dieser Post ist sozusagen eine Hommage an den Sommer (das mache ich jedes Jahr immer wieder gerne, wie hier), an meine Kindheit, an den Neusiedlersee und das Mittelmeer in meinem Kopf.

Ich bin der Überzeugung, dass Reisen das Denkvermögen erweitert. Etwas Neues zu sehen, zu schmecken, zu riechen, zu fühlen und zu hören, was man vorher noch nicht erlebt hat, verknüpft die Synapsen im Hirn auf wundersame Weise neu. Dabei muß es meiner Meinung nach nicht zwangsläufig die Fernreise sein, die das bewirkt. Ich gehöre ja zu der Generation, die bis zu ihrem fünften Lebensjahr noch nicht die Niagara Fälle, die Pyramiden oder Löwenbabys in freier Wildbahn gesehen hat. Ich bin weder durch den Oman gereist ist oder war in Hawaii surfen. Das kommt alles noch. Ich hab noch so viel vor mir. Ob ich das schaffe? 

Meine ersten Reiseerinnerungen beschränken sich daher auf Österreich, Ungarn, erst etwas später dann Italien, wie das in den 70er und 80ern oft noch üblich war. Ich habe aber nichts vermisst. Ganz im Gegenteil.

Ich hatte ja mein Mittelmeer am Neusiedlersee, genau genommen in Frauenkirchen. Denn dort hatte mein damals 24jähriger Bruder, zusammen mit seiner Frau, ein kleines Grundstück mit einem kleinen Landhäuschen und Garten gepachtet. Haltet Euch fest: Für 600 Schilling im Monat! Das sind etwa 40 Euro. Und das ist kein Tippfehler. Und ich hab auch extra noch mal nachgefragt. Ok, das ist jetzt 35 Jahre her, aber nichtsdestotrotz. Das Schöne daran war, dass das Häuschen so schön verlebt war, bereits so viel erlebt hatte. Es war recht niedrig, gebaut aus groben Steinen und hatte ein etwas windschiefes Dach. Die drei kleinen Räumen waren mit einfachen Betten oder Pritschen ausgestattet (das Leben spielte sich sowieso nur draußen ab) , die kleine Küche hatte einen Gasherd, zwei Schränke und ein paar Regale. Nicht sehr luxuriös, aber als Kind der Himmel auf Erden. Im Garten stand unter einem Baum ein riesiger Tisch, an dem alle zum Frühstück und Abendessen zusammensaßen, bis wir zu unserem täglichen Ausflug aufbrachen. Acht bis zehn Leute fuhren dann mit dem Fahrrad etwa 10 Kilometer nach Podersdorf zum Neusiedlersee oder zur Langen Lacke nach Apetlon.

Ich weiß noch wie ich auf dem Rückweg gejammert habe, wenn die Luft noch vor Hitze flirrte, nach Stunden in der Sonne und im Schlick, denn der See hat im Sommer meist nur eine maximale Tiefe von etwa 60-80 Zentimetern. Meistens liegt man eher drin, schwimmen ist dann eher schwierig, außer für Kinder.

Die größte Gaudi war, in die Guguruzfelder zu steigen, verstecken zu spielen und ein paar Guguruz fürs Abendessen mitzunehmen und in den Weinstöcken einige Hände voll Weintrauben. Denn alle waren hungrig von dem Seebad. Wenn es dämmerte fuhr ein etwas seltsamer Konvoi richtig Frauenkirchen. Da nämlich nicht an allen Fahrrädern das Licht funktionierte, oder an einem nur vorne, an einem anderen nur hinten, fuhren die mit Vorderlicht vorne und die mit dem Hinterlicht hinten. Die, die kein Licht hatten, fuhren in der Mitte. So einfach ist das. Auf dem Land. Auch ein bißchen Bullerbü.

Zuhause angekommen wurde der frische Guguruz gekocht und später mit Butter und Salz gegessen. Dazu gab's Tzatziki mit reichlich Knoblauch, Brot und Salat. Alle saßen dann um diesen großen Tisch, bei so vielen Leuten, immer ein großer Wirbel. Es gibt immer etwas zu erzählen, zu lachen, zu erleben. Auch mal zu streiten und zu heulen. Ich war das einzige kleinere Kind und ich habe mich in diesen großen Familienzusammenkünften immer irre wohl gefühlt. Ich hätte das immer so haben können. Und ich liebe es jetzt noch viele Leute um mich zu haben, zu kochen, an einem großen Tisch zu sitzen, zu erzählen, zu lachen und zu essen. Bis spät in die Nacht. Das Mittelmeerfeeling schlechthin.

Sommergefühl, – und erinnerungen bestehen für mich nicht nur aus Sonnencremeduft, Gugurzfeldern, Barfußlaufen, flirrender Hitze, Sonnenuntergängen, Sandzwischendenzehen, Nacktschlafen und Wespenstiche. Dazu gehören auch kleine kulinarische Freuden, die bei mir immer eine Mischung aus dem Mittelmeerraum sind. Das kann wie hier und heute ein Tinto de verano sein (aus Spanien), die Bombette di maiala (aus Italien), ein Salat mit einem Mix aus allem, Blätterteigtaschen aus Frankreich. Oder auch Tzatziki aus Griechenland, Pan con ajo y tomate aus Spanien. Die vielfältigen Kombinationsmöglichkeiten sind unendlich (lecker). Probiert es einfach selber aus. Mixt das Mittelmeer mit Euren Sommer-Kindheitserinnerungen. Und seht was Schönes dabei heraus kommt. Hab einen zauberhaft flirrenden Sommer! 
 
W

**Der Neusiedlersee ist einer der wenigen Steppenseen in Europa und liegt in Österreich, sowie in Ungarn. An seinen Ufern ist er mit reichlich Schilf ausgestattet und hier bietet Lebensraum zahlreicher Tiere, wie Wasserbüffel, Steppenrinder und 300 Arten Vögel. Schilf wird in dieser Gegend gerne als Baumaterial verwendet.