Es eröffnen immer wieder neue schöne Lokale, Bars, Cafés, Feinkostläden und Restaurants in Köln – coole, hippe, gemütliche, funktionale, exquisite, stylishe, bürgerliche, ausgefallene u.a. Deshalb soll dieser Blog nicht nur über das Geschehen in meiner kleinen Küche und von meinem Fotostudio, sondern auch von neuen oder bereits etablierten Hotspots in Köln berichten. Keineswegs möchte ich hier als Restaurant - oder Gastronomiekritiker erscheinen, noch möchte ich es in der Zukunft werden. Dies ist eine subjektive Auswahl meiner persönlichen Number Ones.
Heute stelle ich meine liebste Bäckerei mit Café im Agnesviertel vor. Hierbei handelt es sich allerdings nicht um eine x-beliebige Kölner Kaffeebud mit Kaffee aus dem Pappbecher. Hier wurde einem Bäckerei-Café-Bistro-Konzept französisches Flair eingehaucht.
Ich kann hier Frankreichurlaub machen - mitten in Köln. Épi, die charmante Boulangerie und Patisserie gibt es schon seit Oktober 2008 und eröffnet bald eine zweite Filiale in Rodenkirchen. Hier bekommt man exquisite Backwaren aus französischen Mehl und kleine süße und pikante Köstlichkeiten zum Mitnehmen oder im Café vom wirklich zuvorkommenden freundlichen Personal serviert.
Geführt wird diese hübsche Bäckerei von Heinz Peter Otten, gelernter Bäckereimeister, und seiner Frau, Natalie Otten, die für Management und Realisation zuständig ist.
Entscheidend für mich dort hinzugehen ist nicht nur die Qualität, sondern eben auch die Präsentation der Ware, die schlicht und doch zu stilvoll und liebevoll ist. Die einzige Bäckereien, die bei mir die Sinne so anregen sind noch das Bastians, in Köln, z.B. Düsseldorf und Salzburg und das Le pain quotidien (ein Ableger des Brüsseler Backstube-Bistro-Konzepts, in Düsseldorf, z.B. Frankfurt und München.
Die großen Tische, die an Gemeinschaftstische in französischen oder auch belgischen Bistros erinnern, sind vielleicht nicht jedermanns Sache. Ich allerdings mag das Zusammensitzen mit fremden Menschen, es gibt dem Leben in einer großen Stadt einen Teil von Gemeinschaft zurück. Ein nettes „Hallo“ bei einem Café au lait und einem Crossaint oder Briochette entführt mich kurz aus dem Alltag, vor allem wenn auch noch die Sonne scheint!
Als ich das erste Mal daran vorbeiging – ich ging dann wieder zurück und hinein – fielen mir die Körbe mit Baguettes, Bateaus und Gouttes im Fenster und die großen aufeinandergestapelten Landbrote in den Regalen auf, hinzu kam die wunderschöne Einrichtung mit schwarz-weiß gefliestem Boden und granitgefasster Theke, wo weitere Köstlichkeiten auslagen.
Die Brote sind handgemacht und werden daher beim Kauf abgewogen. Man merkt dabei wie viel Wert hier auf das Produkt gelegt, daß eben nicht nur reines Produkt, sondern vielmehr Genuß- und Lebensmittel ist. Das hat seine Preis. Und den bin ich bereit zu zahlen. Ich muß ja nicht gleich drei Tüten Brötchen und zwei Laibe Brot kaufen. Mir geht’s ja hier um den Genuß.
Und deshalb gehe ich aus dem Laden, gedanklich in Frankreich, mit drei Croissants und zwei Briochette noisette und denke an brioche au sucre, bateau feta peperoni, petit rustiques herbes, macarons, pain au chocolate, eclaires, tartellettes aux citrons, limonade au mandarine, paris und sonnenschein: La vie c'est beau!